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25 Jahre Kurse für Menschen mit Behinderung an den Wiener Volkshochschulen

| Initiativen, Projekte und Angebote

Es ist die Aufgabe der Volkshochschulen allen Menschen einen Zugang zu Bildung zu ermöglichen.

Diese Bildung soll leistbar und gleichzeitig von guter Qualität sein.


Die vielen Angebote der Volkshochschulen können daher auch von Menschen mit Behinderung besucht werden. Einige Volkshochschulen haben sich darauf spezialisiert, Bildung für Menschen mit Behinderung anzubieten. Eine dieser Volkshochschulen ist die Volkshochschule Meidling in Wien.

 

Ein sehr wichtiges Thema für die 1996 neu gegründete Volkshochschule Meidling war, alle Menschen dabei zu unterstützen ihre Chancen wahrzunehmen. Daher haben sich die Verantwortlichen der Volkshochschulen schon sehr bald mit dem Thema Behinderung befasst.
Um Leute mit Behinderung zu erreichen sind allerdings Kooperationen besonders wichtig. Mit dem ebenfalls neu gegründeten Verein biv –die Akademie für integrative Bildung konnte dann ab dem Frühjahr 1997 das Bildungsprogramm für Menschen mit Behinderung umgesetzt werden.

 


Die Themen dieser Bildungsangebote sind Lesen, Schreiben, Rechnen, Computer und Internet.
Mit dieser Grundbildung wird das vermittelt, was heute und morgen für den Alltag und für den Beruf wichtig ist.

Die Menschen sollen verstehen können, was sich alles um sie herum tut. Und sie sollen auch in die Lage versetzt werden in Medien und in der Öffentlichkeit ihre Meinung kundzutun und selbständig entscheiden zu können, wem sie ihre Stimme bei Wahlen geben. Weiters werden Themen wie Gesundheit aber auch Freizeitgestaltung oder persönliches Verhalten in eigenen Bildungseinheiten angesprochen.

Diese Bildungsangebote bestehen aus Einheiten, die an einem Wochentag zwei bis drei Stunden dauern. Je nach Thema werden sie über zwei bis drei Monate Wochen durchgeführt.
Die Kurse für Menschen mit Behinderung haben eine besondere Qualität.
Denn zwei Lehrende unterrichten in den Kursen und eine eigene Assistenzkraft unterstützt die Menschen mit Behinderung. Der Unterricht erfolgt in Kleingruppen bis zu höchstens 8 Personen.
 

 

 

2017 wurde auf Initiative des neuen Direktors der Volkshochschule, Walter Schuster, ein Lernfest eingeführt.
Das Lernfest findet seitdem jedes Jahr statt und es beinhaltet Schnupperkurse sowie Bildungsberatung.

So können sich Interessierte ein erstes Bild machen was sie in den Kursen erwartet.

 

2018 hat biv ein neues Ausbildungsprojekt gestartet. Menschen mit Behinderung wurden zu KursassistentInnen ausgebildet.
Von den ersten 6 AbsolventInnen sind bereits 3 in Kursen für Menschen mit Behinderung tätig.  

 

Seit 1997, also seit 25 Jahren, werden diese Kurse für Menschen mit Behinderung an den Wiener Volkshochschulen angeboten. Da das Programm immer mehr nachgefragt wurde, gab es bald weitere Kurse an der Volkshochschule Hernals. Im Jahr 2020 wurde dann das Kursangebot auf die Volkshochschule Floridsdorf ausgeweitet und im Jahr 2021 auch auf die Volkshochschule Simmering.


Der große Erfolg der Kurse für Menschen mit Behinderung bewirkte weitere Bildungsangebote und Projekte für Menschen mit Behinderung. Im Jahre 1998 wurde das Projekt „VHS integrativ – Assistenz für Menschen mit Behinderung an Wiener Volkshochschulen“ von der Österreichischen Nationalbank gefördert und von biv mit mehreren Volkshochschulen durchgeführt. In diesem Projekt wurden neue Möglichkeiten der Unterstützung von Menschen mit Behinderung in Volkshochschulen erarbeitet.


Von 1998 bis 1999 wurden die Kurse für Menschen mit Behinderung durch Mittel aus einem EU-Programm unterstützt. In einem Forschungsbericht mit dem Titel „Lernen können alle Leut – Bedarfsorientierte Erwachsenenbildung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung“ wurden die Ergebnisse beschrieben.


Von 2000 bis 2001 wurde das Projekt „Office Assistant“ von der Europäischen Union und vom Bundessozialamt unterstützt und hat Berufsfelder für Menschen mit Behinderung entwickelt und getestet.

 

 

Ein weiteres Projekt wurde von 2001 bis 2004 von der Europäischen Union gefördert: „mobile – Modelle der Bildung und des Lernens für Menschen mit Behinderung“.
biv – die Akademie für integrative Bildung und die Volkshochschule Meidling haben gemeinsam mit sechs Partnern aus europäischen Ländern an der Entwicklung von Lehrmaterialien gearbeitet. Eines der Themen der Lehrmaterialien war der Umgang mit Geld.


Die erfolgreiche Zusammenarbeit der Volkshochschule mit biv seit 25 Jahren hat viele Entwicklungen mit sich gebracht.
Es ist gelungen Menschen mit Behinderung durch ein eigens für sie entwickeltes Bildungsangebot einen besseren Zugang zum lebensbegleitenden Lernen zu ermöglichen.

Viele Fördergeber haben zu den Bildungsangeboten für Menschen mit Behinderung beigetragen.
Die Österreichische Nationalbank, das Bundessozialamt/Sozialministeriumservice, die Europäische Union, der Fonds Soziales Wien. Und vor allem die Magistratsabteilung 13 der Stadt Wien.
Allen Fördergebern ein herzliches Dankeschön dafür dass sie sich engagiert für eine gute Sache eingesetzt haben.

Die Volkshochschule Meidling wurde im Herbst 1996 gegründet und im Frühjahr 1997 wurde der Standort in der Längenfeldgasse bezogen. In der Längenfeldgasse befinden sich mehrere Berufsschulen, ein Bezirksmuseum und ein Veranstaltungszentrum.
Davor befindet sich ein Parkplatz, der sich sehr gut zur Zufahrt für Fahrtendienste eignet. Die Volkshochschule Meidling ist auch gut mit der U-Bahn und Autobussen erreichbar.

 


Autor

 

Dr. Gerhard Bisovsky ist Generalsekretär des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen und war von 1996 bis 2012 Direktor der Volkshochschule Meidling.


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