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Ein Tag in meinem Leben – KursteilnehmerInnen erzählen

| Erfahrungen

Jeden Mittwoch findet an der Volkshochschule Meidling der Kurs „Lernwerkstatt – Lesen, Schreiben, Rechnen“ statt.

Unsere Kursleiterin Agnes Kirchner hat mit den KursteilnehmerInnen darüber gesprochen, wie ein typischer Mittwoch in ihrem Leben ausschaut.



Ob man in der Küche oder in der Produktion arbeitet, ob man in seiner Freizeit lieber Spazieren oder Shoppen geht, ob man Langschläfer oder Frühaufsteher ist: Es gibt unendlich viele Arten, wie man seinen Alltag gestalten kann.

In diesem Beitrag dürfen wir einen Einblick in den Alltag der TeilnehmerInnen des Kurses „Lernwerkstatt“ nehmen.

Wie sieht dein Morgen aus?

Die TeilnehmerInnen in der Lernwerkstatt sind alle Frühaufsteher – manche freiwillig, manche unfreiwillig.

Aquarell Zeichnung von einem Mädchen mit langen blonden Haaren. Sie liegt noch im Bett. Die Laken haben ein schönes Muster, wie Wolken. Das Mädchen sieht verschlafen aus und zieht sich die Decke bis zur Nase hoch.  Ein Kanarienvogel sitzt auf einem Ast. Er ist noch müde und hat die Augen zu. Er hat grüne und gelbe Federn.

Regina zum Beispiel wird jeden Tag um 6 Uhr vom Vogelgezwitscher ihres Vogels Markus geweckt. Morgens macht sie den Haushalt, bereitet sich für den Tag vor und geht dann vor die Tür, um Frühstück für sich und ihre enge Freundin Mimi zu kaufen, die gleich nebenan wohnt.

Auch Dominik steht morgens um 6 Uhr auf. Dann nimmt er sich noch die Zeit für ein leckeres Frühstück. Er isst morgens ein Brot, trinkt einen Kakao und dann muss er sich auch schon beeilen, um seinen Bus zur Arbeit zu erwischen.

Manuel dagegen springt morgens nicht sofort aus dem Bett. Das hängt bei ihm immer davon ab, wie motiviert er an diesem Tag für die Arbeit ist. Außerdem hat er einen tiefen Schlaf. “Wenn ich schlaf, dann schlaf ich. Da könnt mich die Mama in der Früh mit dem Bett wegtragen”, erzählt er.

Bei Gregor klingelt der Wecker morgens um 7 Uhr. Und obwohl er morgens keine Verpflichtungen hat, zieht es ihn spätestens um 8 Uhr aus dem Bett. Denn Gregor ist ein Frühaufsteher. Am liebsten isst Gregor in der Früh Müsli. Währenddessen hört er Radio, zum Beispiel den Ö3 Wecker. Da spielt es Musik und immer zur vollen Stunde die Nachrichten.

Wo arbeitest du und was hast du dort immer zu tun?

Die TeilnehmerInnen der Lernwerkstatt haben ganz unterschiedliche Arbeitsorte.

Eine Nahaufnahme zeigt wie eine Kerze gemacht wird. Die Kerze ist weiß und es werden bunte Streifen aus Wachs darauf befästigt.  Der Eingang zu einem Innenhof eines Klosters. Die Wände sind in einem warmen Gelb gestrichen. Durch einen großen offenen Türbogen sieht man in den Innenhof. Dort wächst ein großer Baum.  Die Nahaufnahme zeigt eine Person beim putzen eines Fensters. In einer Hand hält sie eine Sprühflasche mit Putzmittel. Mit der anderen Hand wischt sie mit einem Putzfetzen das Fenster sauber.


Manuel zum Beispiel arbeitet in einer Werkstätte, wo er Kerzen herstellt. Dabei muss man aufpassen, sagt er, dass man sich mit dem heißen Wachs nicht verletzt oder seine Kleidung verschmutzt. Die Flecken lassen sich kaum entfernen, da spricht Manuel aus Erfahrung. Hin und wieder gibt es auch Tage, an denen die Zeit einfach nicht vergehen will. „Da glaubst manchmal, die Uhr ist hin!“, erzählt Manuel.

Mimi dagegen geht liebend gern zur Arbeit. Sie arbeitet als Putzkraft in einem Firmengebäude. Jeden Tag putzt sie Büros oder Geschäfte und sorgt dafür, dass der Arbeitsplatz sauber ist. Auch zu Hause hat es Mimi gerne blitzblank. Bügeln, Wäsche waschen oder Staubsaugen – für sie sind diese Dinge nicht anstrengend. Wenn sie arbeitet, ist Mimi meist allein und das ist ihr auch ganz recht so. Da kann ihr nämlich niemand dreinreden.

Bei Gregor ist die Arbeit sehr abwechslungsreich. Er arbeitet in einem Kloster in Niederösterreich und ist dort für verschiedene Dinge zuständig, die gerade anfallen. Sei es Laub rechen oder Geschirr waschen.

Wie verbringst du deine Freizeit?

Tagsüber verbringt Regina zu Hause, kümmert sich um den Haushalt und reinigt den Vogelkäfig. Wenn alles erledigt ist, geht sie mit ihrer Freundin Mimi strawanzen. Gemeinsam gehen sie viel shoppen. Den Kaffee trinken sie aber lieber daheim, weil es im Kaffeehaus keinen guten Kaffee gibt. Regina und Mimi verbringen jeden Tag gemeinsam, sie sind unzertrennlich.

Wenn er in der Zwischenzeit mal ein bisschen Freizeit hat, dann geht Gregor gerne in den Vogelweidpark in Wien und dreht eine Runde.

 

   Unser Kursassistent Paul Reymeier sitzt mit zwei Teilnehmerinnen an einem Tisch. Sie sind über ihre Arbeitsunterlagen gebeugt. Auf der Mitte des Tisches steht ein Becher mit vielen Stiften. Rundherum liegen Arbeitsblätter.  Im Raum der Lernwerkstatt. Eine Gruppe Menschen sitzt um einen großen Tisch. Auf dem Tisch liegen viele Unterlagen. Die Teilnehmer und TeilnehmerInnen lesen und schreiben.

Wann machst du dich auf den Weg zur Lernwerkstatt?

Mittwoch um 3 machen sich dann alle langsam auf den Weg in die Volkshochschule Meidling in der Längenfeldgasse. Dort findet schon seit einigen Jahren der Kurs „Lernwerkstatt – Lesen, Schreiben, Rechnen“ statt.

Die erste, die einen am Mittwochnachmittag fröhlich begrüßt, ist meist Regina.
Mimi macht beim Weg in die Volkshochschule immer noch einen Zwischenstopp, um Jausen und Getränke für sich und ihre Freundinnen zu kaufen.

 


Was erlebst du im Kurs?

Kurz nach vier geht es dann los. Die Lernwerkstatt ist ein Kurs, der jedes Mal ein bisschen anders ist.
Je nachdem, worüber wir lernen wollen und wer dabei ist.

Dominik mag an dem Kurs, dass man Dinge über andere Menschen lernt, aber auch selbst etwas von sich erzählen kann.

Auch Mimi lernt hier viel Neues über verschiedenste Themen, wie ferne Länder oder das Internet. Außerdem kann sie dort Lesen, Schreiben und Rechnen üben. Mimi genießt es aber auch, im Kurs ihre Freundinnen zu treffen und mit ihnen zu quatschen.

Gerade nach den langen Ausgangsbeschränkungen erzählt sie, tut es gut, dass man wieder mit Menschen zusammenkommt.
 

Ein Teilnehmer der Lernwerkstatt füllt gerade ein Arbeitsblatt aus und schreibt Wörter in die Lücken.  Eine Teilnehmerin sitzt an einem Tisch. Vor ihr liegen mehere Arbeitsblätter und ein Federpenal. Sie hält einen Stift in der Hand. Auf dem Blatt kann man sehen, dass sie ein paar Wörter eingekreist hat.

Wann geht es wieder los?

Diesen Frühling freuen sich unsere TeilnehmerInnen schon auf die Lernwerkstatt in der VHS Meidling. Der Kurs ist jetzt schon ausgebucht.

Aber habt ihr schon von unserer Lernwerkstatt 3 in der VHS Simmering gehört?

Man kommt ganz einfach mit der U-Bahn Linie U3 dort hin.
Der Kurs beginnt in einer Woche, am Donnerstag den 3. März.
Es sind noch Plätze frei!

 

Lernwerkstatt 3 - mit Geschichten lesen und schreiben lernen

In diesem Kurs wollen wir mit viel Freude und Spaß lesen und schreiben lernen.
Auch wenn Sie ihre Lese- und Schreibkenntnisse verbessern möchten, sind Sie in diesem Kurs genau richtig.
Gemeinsam wollen wir Geschichten erzählen, erfinden, lesen und aufschreiben.

Infos & Anmeldung zur Lernwerkstatt 3

Der Kurs „Lernwerkstatt“ sowie viele weitere Kurse für Menschen mit Behinderung

werden von biv – die Akademie für integrative Bildung in Zusammenarbeit mit

der Volkshochschule Meidling und der Volkshochschule Simmering angeboten.


Finanziert werden sie vom Fonds Soziales Wien

Logo von Fonds Soziales Wien. Fonds Soziales Wien steht zwischen zwei großen Klammern. Daneben steht "gefördert von Fonds Soziales Wien, aus Mitteln der Stadt Wien."

 


Autorin

 

Agnes Kirchner hat den Bachelor in Publizistik abgeschlossen und studiert aktuell Anthropologie.

Sie ist seit 2016 als Trainerin im Kurs Lernwerkstatt an der Volkshochschule Meidling tätig
und veranstaltet die Themenspaziergänge durch Wien.


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