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Inklusive Medienarbeit – Kompetenzen erkennen & umsetzen

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Ernst Tradinik arbeitet schon seit vielen Jahren mit Menschen und Medien. In seinem Beitrag erzählt er von inklusiven Medienprojekten. Er schildert wie es bei der Produktion abläuft und gibt einen Einblick was bei unserem Radioworkshop zu erwarten ist.


NA (JA) GENAU - Breitenseer Lichtspiele - Kinogespräche auf OKTO

Die Kinogespräche sind im Rahmen der Sendung NA (JA) GENAU in Kooperation mit dem Breitenseer Lichtspiele Kino entstanden. Denn der Betreiberin des Kinos, Christina Nitsch-Fitz, ist Inklusion im Kino ein wichtiges Anliegen. Das älteste Kino Wiens wird hier zum Schauplatz für unsere Gesprächsreihe mit Personen aus den Bereichen Film, Ton, Kino und Kultur. Unsere Gäste sind unter anderem bekannte Persönlichkeiten wie zum Beispiel die Schauspielerin Christina Scherrer (Tatort u.a.), der Stummfilmpianist Gerhard Gruber oder der Sounddesigner Rudolf Gottsberger.

Die Interviews führen unsere ModeratorInnen Flora Rabinger, Holly Hurtig (war 2 Jahre dabei), Stefan Jaindl (war zu Beginn dabei), David Tritscher und Marcell Vala. Und nun kommt auch Antonia Bögner dazu.

Sie sind alle Teil der audiovisuellen Medienwerkstatt von MENSCHEN & MEDIEN. Hier ermöglichen wir es jungen Erwachsenen mit (Lern-.) Behinderung ihre medialen Kompetenzen anzuwenden und zu erweitern. Sie üben sich im Umgang mit Kamera und Mikro, erlernen Interviewtechniken und gestalten TV-Sendungen. Im Mittelpunkt stehen dabei stets die Menschen und ihr Spaß an der Sache.
 

Die Aufnahmen im Kino waren für uns alle sehr aufregend, weil für die Sendereihe NA (JA) GENAU als Drehort ein altes Kino eine völlig neue Erfahrung ist.

 

Fotos im Kino von Katharina Schiffl

Wie entsteht nun so eine Sendung?

Wir treffen uns regelmäßig, um die Sendungen zusammen zu planen.
Die Themen und Gäste werden - soweit möglich - gemeinsam festgelegt. Wir besprechen, wie wir die Interviews führen werden. Je nach Thema und Gast schauen wir dann wer am besten geeignet ist, um das Interview zu führen...
Hier kommt es auf die Art zu fragen an.
Wie eine Person ein Interview führt ist sehr individuell. Bei der Medienwerkstatt ermöglichen wir es die eigene Arbeits- und Sprechweise zu finden und dann in den Interviews umzusetzen.

Eine Fernsehsendung gehört natürlich auch gefilmt. Die Kamera macht für uns Kurt Van der Vloedt.

Ich übernehme die Gestaltung und Produktion der Sendung. Das bedeutet ich organisiere alles und achte darauf, dass die Sendung dann auch gut anzusehen ist.

Die Sendung NA (JA) GENAU gibt es nun schon seit 2014, also auch schon vor den Kinogesprächen.
Wenn es nicht um die Kinogespräche geht, haben wir noch viele anderen Themen und Menschen zu Gast. Zum Beispiel berichteten wir in einer Sendung über das „mit mir“ Online Magazin. In dem Magazin erzählen Menschen mit Behinderung was sie bewegt.

Alle Sendungen kann man sich hier in der OKTOthek ansehen.

Und wie macht man eine Radiosendung?

Das lernen wir im Radioworkshop bei den Kreativen Bildungstagen in Strobl.

Es ist ähnlich wie beim Fernsehen, aber hier stehen der Ton und die Stimme im Vordergrund. Zu Beginn machen wir erste Begegnungen mit dem Mikrofon. So kann man sich mal selbst hören.

Wir machen auch spielerische Übungen, um als Moderator und Moderatorin ins Sprechen zu kommen.  Das heißt, wir plaudern ins Mikrofon, wir stellen uns vor, wir moderieren an, machen Interviews und spielen Musik dazu. 

Wir probieren viel aus:

Wie hört sich die eigene Stimme im Kopfhörer an?
Und wie wirkt das, wenn ich diese mit Musik am Mischpult mische?

Wir werden ein Mischpult und 2 Mikrofone/Kopfhörer da haben und mobile Aufnahmegeräte kennen lernen.
Dann hören wir uns alles gemeinsam an und reden darüber.

 


Radio machen und sich selbst erfahren

Im Prozess des Radiomachens stellen wir uns spannende Fragen und lernen dabei auch viel über uns selbst:

  • Was liegt mir mehr?
  • Erzähle ich gerne Geschichten?
  • Interviewe ich gerne andere Menschen?
  • Stelle ich gerne andere Menschen vor?
  • Will ich gerne eine Musiksendung machen?
  • Ist es mir wichtig, genau zu recherchieren und genau nachzufragen? 
  • Wie möchte ich gerne mit einem Menschen sprechen?

Das muss man alles erst mal ausprobieren!

Durch die Erfahrung, erste Interviews zu machen und diese dann anzuhören entsteht mehr Selbstbewusstsein. Bei dem Workshop steht das Mitgestalten und Mitmachen im Vordergrund. Dies ist in einer Demokratie sehr wichtig. Dass alle Menschen am Mediengeschehen teilhaben können.

 Eine Radiosendung als Vorgeschmack

Mit Tom habe ich ca. 1 Jahr lang wöchentlich eine Sendung gemacht. Die Radiosendung Tom & Ernst ist via Freakradio hier zu hören.

Die Sendung entsteht aus dem Stegreif, aus dem Bauch heraus. Hier sprechen wir über Dinge, die uns an diesem Tag sehr beschäftigt haben. Fußball, die Hitze und Wut haben ebenso Platz wie der Gast, der in die Sendung kommt: Bruno Kirchner vom biv- die Akademie für integrative Bildung war auch zu Gast. Er erzählte von Kursangeboten für Menschen mit Behinderung.



Zum Abschluss des Radioworkshops bei den Kreativen Bildungstagen machen wir auch eine Sendung. Die Sendung wird unsere Arbeit und Gedanken hörbar machen.
Wir werden die anderen Workshops besuchen und Interviews führen.
So wird man uns auch nach dem Workshop hören können, in einer Radiosendung, die dann online für alle zu hören ist.

 

Das Programm „Kreative Bildungstage 2022“ finden Sie hier.
 


Die kreativen Bildungstage werden vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert.

 


In Kooperation mit bifeb – Das Bundesinstitt für Erwaschsenenbildung


Autor

Ernst Tradinik
arbeitet seit vielen Jahren mit MENSCHEN & MEDIEN.
Seit 2022 ist er auch als Supervisor tätig.

Gemeinsam mit Lukas Adler, Sozialpädagoge MA unterrichtet Ernst Tradinik auf der FH St. Pölten
"inklusive Medienarbeit".

Diese Jahr leitet er den Workshop "Töne fangen - Radio machen!" bei unseren Kreativen Bildungstagen in Strobl am Wolfgangsee.

Er ist Gründer von www.inklusive-medienarbeit.at – eine Sammlung inklusiver Medienproduktionen aus Österreich. Schnell und einfach soll man zu inklusiven Radio- und Video/TV/Internetprodukte kommen, um diese regelmäßig sehen und hören zu können.

Informationen zu seinen Projekten und Angeboten finden Sie auf www.menschenundmedien.at
 


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