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Lernen beim Tun – was man alles schaffen kann, wenn man will

| Erfahrungen

Bernhard Nagler ist Interessenvertreter und Peer-Berater für Menschen mit Behinderung. Er hat eine eigene Website und betreibt einen Blog zum Thema Inklusion. In seinem Beitrag erzählt er, wie wichtig für ihn das Lernen beim Tun ist, und dass man auch mal was ausprobieren soll, was am Anfang vielleicht schwer wirkt.


Mein Name ist Bernhard Nagler.
Ich bin ein Mensch, der Mensch sein will, ob mit oder ohne Behinderung.
Ich habe eine Lernschwierigkeit und tu mir mit Mathematik und Deutsch nicht so leicht,
was ja in unserer Gesellschaft so wichtig ist,
Aber auf das konzentriere ich mich nicht, sondern auf meine Stärken.

Ich war in der Lebenshilfe in einer beruflichen Qualifizierung,
wo ich Kundenvertreter und Interessenvertreter war und auch eine Zeitung gestaltet habe.
Dabei war mir immer wichtig, Menschen zu helfen, ihren Selbstwert zu finden und zu zeigen, dass auch Menschen mit Behinderung, genau wie andere Menschen, großartig sind und ein Teil einer inklusiven Gesellschaft sein wollen.

Bei der Arbeit an einer Zeitung für die Lebenshilfe

Was macht der Inklusionsblogger? Mein Hauptinteresse ist, aufzuzeigen, welche Möglichkeiten und Chancen es durch gesellschaftliche und digitale Inklusion von Menschen mit Behinderung gibt.
Ein wichtiger Teil dabei ist die Vernetzungsarbeit zwischen Interessensvertreterinnen und Organisationen.
 

Bernhard Nagler setzt sich für die Interessen von Menschen mit Behinderung ein

Was mir immer am wichtigsten war, ist zu zeigen, was man mit Learning by Doing – also Lernen beim Tun - alles schaffen kann, wenn man es will.
Ich gestalte nämlich auch eine Website und einen Blog, wo ich zeigen will, was ich alles erlebt und gelernt habe, und was es für Einrichtungen für Menschen mit Behinderung gibt, wo man einen sicheren Hafen hat um zu lernen und wo Entwicklung unterstützt wird.
 

Bernhard Nagler ist Inklusionsblogger

Beim Lernen im Tun habe ich herausgefunden, dass man auch mal was ausprobieren soll, was im ersten Moment vielleicht sehr schwer wirkt. Aber wenn man es dann versucht, erkennt man, dass es sehr gut möglich ist. Besonders, wenn man die Freude und Liebe für die Arbeit hat.

Ich habe auch eine Ausbildung als Akademischer Peer Berater an der FH Joanneum in Graz gemacht.
Ich will gern anderen Menschen bei ihren Herausforderungen im Leben helfen.
 

Der Fachhochschul-Lehrgang zum Peer-Berater war genau jene Ausbildung, die ich mir gewünscht habe. Einerseits erhielt ich viele Informationen zu Hilfsangeboten und Unterstützungsmöglichkeiten von Land und Bund. Das ist wichtig, damit man Menschen die richtigen Anlaufstellen bei Problemen nennen kann. Die Grundlagen der Beratung, wie beispielsweise Gesprächsführung, wurden ebenso behandelt.
Auch der Bereich Kommunikation spielte eine große Rolle in der Ausbildung. Wir haben gelernt, dass es oft besser ist nachzufragen, als unüberlegt zu antworten. Klare Botschaften sind im Gespräch mit anderen ebenso wichtig, wie Probleme offen anzusprechen und in jeder Situation wertschätzend zu bleiben. Ich habe gelernt, dass man nur dann sinnvoll kommunizieren kann, wenn man authentisch und empathisch ist.
Empathie heißt, sich in einen Menschen hineinversetzen zu können, Authentizität meint, sich nicht zu verstellen.

Ich habe auch ein Praktikum absolviert. Von 2018 bis 2020 dauerte die Ausbildung zum akademischen Peer-Berater, für die ich auch eine Abschlussarbeit verfassen musste. Diese drehte sich um die verschiedenen Arbeitsfelder der Peer-Beratung. Ich habe mich damit beschäftigt, wo man die Peer-Beratung überall einsetzen kann. Ich möchte die Erfahrungen, die ich in der Ausbildung gemacht habe, mit meinen Mitmenschen teilen. Ich möchte ihnen helfen, mehr Selbstbestimmung zu erlangen – und zwar ganz ohne Ratschläge und Wertungen.


Autor

Bernhard Nagler betreibt einen Blog zum Thema Inklusion. Er ist Interessenvertreter für Menschen mit Behinderung und hat eine Ausbildung zum akademischen Peer-Berater absolviert.
Auf seiner Website www.bernhard-nagler.at sowie seinem Blog können Sie mehr von Bernhards Beiträgen und über seine Erfahrungen lesen.

 


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