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Der Erste Online-Kurs bei biv integrativ im Frühjahr 2020 - ein Gespräch mit Stefan Armoneit und Bruno Kirchner.


Im Kursprogramm von biv finden sich seit einiger Zeit auch Kurse für Menschen mit Behinderung die über Zoom angeboten werden. Wie kam es dazu?

Aufgrund der Pandemie und dem anschließenden Lockdown mussten wir unsere Kurse absagen.

Die Menschen waren daheim. Daher mussten wir uns rasch etwas einfallen lassen.

Wir, Stefan und Bruno, haben dann gleich im April zum Thema „Miteinander reden“ einen Kurs über das Internet angeboten.

 

 

Was ist ZOOM eigentlich? Was braucht man dafür? Kann jede/r an so einem Kurs teilnehmen, oder muss man sich da sehr gut mit dem Computer auskennen?

Zoom ist eine App für den Computer oder für das Smartphone. Damit können Menschen miteinander reden und sich sehen. Mit Zoom kann man über das Internet mit anderen Leuten reden. Gleichzeitig kann man sie auf dem Bildschirm sehen. Dabei müssen sie nicht am selben Ort sein. Man benötigt dazu einen Computer, ein Tablet oder ein Smartphone. Die ZOOM-App muss auf dem Gerät installiert werden.  


 

Wie hat dieses neue Angebot dann konkret ausgeschaut (Dauer, Thema) und wie habt Ihr die Menschen darüber informiert?

Unser Kurs hat von Anfang April bis Ende Mai gedauert. Wir haben uns 8-mal getroffen. Jeder Termin dauerte etwas mehr als eine Stunde.

Wir haben über das Internet Nachrichten an alle Wohneinrichtungen in Österreich geschickt und den Kurs auch auf facebook beworben.

Das Interesse war sehr groß. Wir haben 2 Kurse mit jeweils 10 Teilnehmer:innen durchgeführt.

 

 

Und dann ging es also los. Gab es da Anfangsschwierigkeiten? Technische Probleme? Habt ihr die TeilnehmerInnen unterstützt? Und wenn ja, wie?

Ja, zu Beginn gab es schon Schwierigkeiten. Manche Teilnehmer:innen hatten Probleme, die App zu starten. Wir haben dann oft über das Telefon geholfen. Eine E-Mail mit einer Anleitung haben wir auch an alle Teilnehmer:innen verschickt. Die Teilnehmer:innen konnten uns auch anrufen, wenn sie Fragen hatten.

 

 

 

 

Foto: Ausschnitt aus dem Zoom-Kurs (© biv integrativ)

 

Worüber habt Ihr gesprochen? Was waren die Inhalte des Kurses?

Das war sehr spannend. Die Teilnehmer:innen hatten ganz viel zu erzählen. Das aufregendste Thema war natürlich der Lockdown. Aber wir haben auch über viele andere Dinge gesprochen. Über die Hobbys, Arbeit, Familie und viele andere Themen.

 

 

Welche Unterschiede gibt es für Euch als Kursleiter ob ihr einen Kurs über Zoom oder LIVE leitet?

Was ist schwieriger? Was ist leichter? Gibt es besondere Methoden, die Ihr im Zoom Kurs anwendet?

Zu Beginn war es natürlich schwierig, den Kurs über ZOOM zu halten. Wir hatten auch noch keine Erfahrung damit. Aber mit der Zeit haben wir uns daran gewöhnt. Wir konnten auch Fotos, Filme oder andere Seiten aus dem Internet herzeigen. Dadurch wurde es immer sehr spannend und bunt.

 


 

Wie waren die Rückmeldungen der Teilnehmer:innen?

Die Teilnehmer:innen waren sehr froh. Durch unseren Kurs konnten sie auch im Lockdown mit anderen Menschen sprechen. Sie wollten auch gerne darüber reden, wie es ihnen geht und was sie beschäftigt. Die Rückmeldungen waren insgesamt sehr positiv.

 

 

Gibt es Vorteile gegenüber einem Kurs, der z.B. in der Volkshochschule stattfindet? Welche Chancen seht Ihr?

Der größte Vorteil ist, dass die Teilnehmer:innen zu Hause bleiben können. Das ist wichtig, wenn jemand krank ist oder ohne Unterstützung nicht die Wohnung verlassen kann.

An ZOOM-Kursen können auch Menschen teilnehmen, die weit weg von der nächsten Volkshochschule wohnen. Man kann auch Menschen kennen lernen, die in ganz anderen Teilen von Österreich leben.

 

Wo sind die Grenzen?

Ein Gerät mit Internet-Anschluss ist unbedingt notwendig. Leider haben das nicht alle Menschen.

Andere Personen kennen sich mit dem Computer nicht so gut aus oder trauen sich das nicht zu.

Es wird daher auch in Zukunft viele Kurse in den Volkshochschulen geben müssen. Viele Menschen möchten auch gerne die Kolleg:innen im Kurs persönlich treffen.

 

 

Was bräuchte es, damit mehr Menschen mit Behinderung an so einem Kursangebot teilnehmen können?

Der Zugang zur digitalen Welt muss für alle Menschen erleichtert werden.

Dazu braucht es Beratung und Workshops. Dort kann man den Umgang mit digitalen Medien lernen.

So kann man auch mehr Sicherheit und Selbstvertrauen gewinnen.

Es ist auch wichtig, die vielen Möglichkeiten im Internet zu kennen.

Die Bildungsberater:innen bei biv-integrativ beraten Sie gerne, wenn Sie noch Fragen haben.

 


Autor

Bruno Kirchner ist Erwachsenenbildner, Bildungsberater und Coach. Seit 2021 ist er einer der Geschäftsführer von biv und leitet das Projekt „Bildung für ALLE“.

Foto: Bruno Kirchner (© biv integrativ)

 

 

 


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